Berichte

26.09.2010

Ein zünftiges Fest der Blasmusik

Die «Buuremusig Berneck» ist tot, es leben die «Rheintal-Musikanten». So etwa könnte die Geburtsstunde der Nachfolger der «Buure­musig Berneck» umschrieben werden. Unterstützt von den beiden «Hebammen», den «Gallus-Musikanten» und der Kapelle «Lesanka» darf dieses freudiges Ereignis als äusserst gelungen bezeichnet werden. Auch die ersten Schreie des sehr hübschen Kindes in der sehr gut besetzten Mehrzweckhalle durften sich hören lassen.


Der erste Schrei

Musikalisch ausgedrückt war der erste Schrei die «Südbömische Polka», denn das war das erste Stück, das die «Rheintal-Musikanten», unterstützt vom toll mitgehenden Publikum, zum Besten gaben. Vorher wurden mit der «Kuschel-Polka» sozusagen die «Buure­musig» zu Grabe getragen.
Das neue Logo mit den Konturen des Hohen Kastens und dem blauen Band vom Rhein ist ein Hingucker. Ebenso das neue Erscheinungsbild der Musikanten mit schwarzen Hosen, weissem Hemd und einem ribelfarbenen Gilet, wie es ein Musikant ausdrückte. Der Modeschöpfer, die CityMode in Widnau, hat die Musikanten wirklich gut beraten. Die Rheintaler dürfen sich sehen und hören lassen.
Hören lassen durften sich auch die beiden «Geburtshelfer», die «Gallus-Musikanten» und die Kapelle «Lesanka». Was die St. Galler zur Eröffnung dieses Festes der Blasmusik geboten haben, war Egerländer-Musik in Reinkultur. Ihre gefühlvolle Musik mit dem harmonischen Gesangspart machte Appetit auf mehr. Dieser Appetit respektive Hunger wurde später von der «Lesanka» gestillt. Was über die Bregenzerwälder im Vorfeld geschrieben wurde, wurde in der Mehrzweckhalle Bünt auf eindrückliche Weise bestätigt. Unter der Leitung von Kapellmeister Wolfgang Österle, der die jungen Musiker effektvoll führte, brachten sie buchstäblich das Egerland ins Rheintal. Oder anders ausgedrückt, haben sie Ernst Mosch und seine «Original Egerländer» fast wieder auferstehen lassen.

Zu frühes Ende
Mehrere Stücke mussten wiederholt werden. Mit Stücken wie zum Beispiel der Polka «Wahre Freunde», dem Marsch «Die Sonne geht auf» oder der «Steger Polka» mit Solist Manfred Nenning rissen die jungen Burschen, darunter der Altstätter Thomas Zydek an der Klarinette, das zweitweise etwas steife Publikum von den Sitzen.
Das furiose Finale mit den Stücken «Wir Musikanten» und dem «Böhmischen Traum» war mit etwas vom Besten, das im Rheintal in Sachen Blasmusik bisher zu hören war. Schade, dass dieses mitreissende Konzert wegen des Bettages so früh zu Ende war.